In Zeiten überfüllter Touristen-Hotspots und steigender Reisekosten suchen immer mehr Urlauber nach Alternativen, die ähnliche Erlebnisse bieten, jedoch weniger frequentiert und oft kostengünstiger sind. Die sogenannten „Destination Dupes“ erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Autorin: Sarah Hörmann
Der Begriff „Dupe“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „Duplikat“ oder „Nachahmung“. Im Reisebereich bezeichnet er Orte, die bekannten Reisezielen in Atmosphäre, Landschaft oder Kultur ähneln, jedoch weniger bekannt und entsprechend weniger überlaufen sind. Sie bieten Reisenden die Möglichkeit, authentische Erfahrungen zu machen, ohne den typischen Touristenströmen zu begegnen.
Warum dieser Trend boomt
Mehrere Faktoren tragen zur Popularität von Destination Dupes bei. Zum einen das Phänomen des „Overtourism“. Der Begriff beschreibt den Massentourismus an beliebten Reisezielen. Das führt zu Umweltbelastungen und einem Verlust an Authentizität. Immer wieder für Schlagzeilen sorgte in der Vergangenheit zum Beispiel der Mount Everest – hier kam es zu Staus und Müllbergen. Barcelona ist ebenfalls ein Paradebeispiel, staatlichen Angaben zufolge waren 2023 etwa 26 Millionen Touristen dort unterwegs. Entspannter ist es in den Städten Valencia oder Girona. Gleiches Bild in Santorin: Hier stehen Urlauber zeitweise dicht an dicht zwischen den weißen Häusern. Auch hier gibt es weniger bekannte Alternativen: Paros, Naxos oder Akrotiri. Ebenfalls auf der Liste der fast schon zu gut besuchten Orte: Venedig und Dubrovnik sowie viele weitere Regionen auf der ganzen Welt. Wer also nach noch unentdeckten Destinationen sucht, tut der Umwelt etwas Gutes und leistet seinen Beitrag zum Erhalt der jeweiligen Region. Außerdem fallen die Destination Dupes oft preiswerter in Bezug auf Unterkunft, Aktivitäten und Verpflegung aus – das heißt, der Geldbeutel wird dadurch ebenso entlastet.
Die besten Destination Dupes
Manche Destinationen bieten ähnliche Erlebnisse oder Landschaften wie ihre berühmten Vorbilder. Von weißen Stränden bis zu malerischen Städten: Lernen Sie diese 12 Alternativen kennen.
- Lago Maggiore statt Gardasee: Der Lago Maggiore bietet ähnliche landschaftliche Reize wie der Gardasee, jedoch mit weniger Touristen und oft günstigeren Preisen.
- Albanien statt Griechenland oder Italien: Albanien beeindruckt mit unberührten Stränden, historischen Stätten und einer gastfreundlichen Kultur, ohne die Menschenmassen seiner Nachbarländer.
- Polnische Ostsee statt deutscher Ostsee: Die polnische Küste bietet malerische Strände und charmante Städte wie Danzig, oft zu niedrigeren Kosten und mit weniger Andrang.
- Slowenien statt Norwegen: Mit beeindruckenden Landschaften, Wasserfällen und Bergen bietet Slowenien eine kostengünstige Alternative zu den skandinavischen Ländern.
- Ponza in Italien statt Capri: Die Insel Ponza bietet charmante Dörfer und klare Gewässer, jedoch ohne die Touristenmassen von Capri.
- Chalkidiki in Griechenland statt Mykonos: Mit wunderschönen Stränden und authentischen Dörfern ist Chalkidiki eine ruhigere Alternative zu Mykonos.
- Luganer See in der Schweiz statt Comer See: Der Luganer See besticht durch mediterranes Klima und malerische Uferstädte.
- Tropea in Italien statt Amalfi-Küste: Tropea bietet spektakuläre Klippen und Strände, jedoch ohne die Menschenmassen der Amalfi-Küste.
- Palermo statt Lissabon: Palermo bezaubert durch historische Gebäude, lebendige Märkte und mediterranes Flair, ähnlich wie Lissabon.
- Liverpool statt London: Liverpool bietet kulturelle Highlights, eine reiche Musikgeschichte und eine entspannte Atmosphäre als Alternative zur hektischen Hauptstadt.
- Göteborg statt Stockholm: Göteborg wartet mit Kanälen, historischer Architektur und einem reichen Kulturleben auf. Und die Stadt zieht weniger Touristen an als Stockholm.
- Šibenik in Kroatien statt Dubrovnik: Eine charmante Alternative mit weniger Trubel, beeindruckender Altstadt und der berühmten Kathedrale des Heiligen Jakob, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, ist Šibenik.
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Fotos: adobe stock
