Sollte das Wahlrecht ab 16 Jahren eingeführt werden? Das Wahlrecht macht es uns möglich, bei politischen Entscheidungen mitzuwirken. Doch ab wann ist man in der Lage solche Entscheidungen zu treffen und wo sollte die Grenze gezogen werden? Darum geht es diesmal in der flin-Rubrik „Pro & Contra“.
CONTRA: „ Unter 18-Jährige beschäftigen sich zu wenig mit Politik!“
Ich bin gegen ein Wahlrecht ab 16 Jahren, da das politische Interesse und auch die Aufklärung darüber in dem Alter zu gering ist. Ich selber hatte meinen ersten intensiven Kontakt zu politischen Themen in der Oberstufe, da war ich circa 17 Jahre alt. Vorher hatte ich kaum Berührungspunkte zur Politik und wusste auch gar nicht wo ich mich informieren kann. Ich gehe davon aus, dass es anderen jungen Leuten genauso geht und sie sich daher hauptsächlich an der politischen Meinung ihrer Eltern orientieren, statt sich eine eigene zu bilden. Zusätzlich kann ich mir vorstellen, dass sie die Wahl und auch das Wahlgeheimnis nicht wirklich ernst nehmen. So kann es passieren, dass sie, aus Angst vor Ausgrenzung, das wählen was auch ihre Freunde wählen. Generell sind junge Menschen sehr impulsiv und beeinflussbar, wodurch auch soziale Medien manipulativ wirken könnten. Grundsätzlich glaube ich, dass volljährige Menschen besser einschätzen können, was sie mit ihrer politischen Stimme anrichten, und sich daher im Vorfeld gründlicher informieren. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie auch wirklich eine Stimme abgeben.
PRO: „ Je früher ein politisches Interesse geweckt wird, desto besser!“
Politik betrifft nicht nur volljährige Menschen. Im Gegenteil, besonders das Leben und die Zukunft der jüngeren Personen, wird durch politische Entscheidungen beeinflusst. Warum sollten sie dann nicht Mitbestimmen dürfen? Schließlich leben 16-Jährige genauso in diesem Land. Außerdem bin ich der Meinung, dass es wichtig ist, das politische Interesse so früh wie möglich zu wecken, damit es sich festigen kann. Natürlich gehört eine frühzeitige Aufklärung dazu. Würde das Wahlrecht ab 16 Jahren eingeführt werden, werden Schulen sicherlich ihren Lehrplan darauf ausrichten. Zusätzlich glaube ich, dass junge Menschen weniger „festgefahren“ sind und sich eher trauen auch eine unbekannte oder neue Partei zu wählen, dies könnte zu ganz neuen politischen Ergebnissen führen. Grundsätzlich finde ich es eher schwierig das Wahlrecht an ein bestimmtes Alter zu knüpfen. Ist man mit 18 Jahren denn wirklich informierter oder aufgeklärter? Und kann man, nur weil man die Volljährlichkeit erreicht hat, Entscheidungen besser treffen? Ich glaube das nicht! Dennoch muss irgendwo eine Grenze gezogen werden. Aus meiner Sicht sollte diese auf gesenkt werden.
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Bilder: adobestock, privat