Wie kommen Erfinder oder Gründer eigentlich zu ihren Ideen? flin hat mit drei jungen Menschen gesprochen, die mit ihren Projekten bereits Erfolge feiern konnten. In diesem Teil: Wie Jakob Nolte gegen den Pflanzenschwund kämpft.
Über das eigene Projekt mit der Bundeskanzlerin persönlich zu sprechen, dürfte für die meisten Menschen etwas Besonderes sein. Aufgeregt war Jakob Nolte bei seiner Rede als Sieger von „Jugend forscht“ im Herbst 2021 trotzdem nicht. „Die Preisverleihung fand online statt und Frau Merkel, die ja damals noch Kanzlerin war, war sehr nett“, sagt der 21-Jährige. „Das war eigentlich ganz lustig.“
Den Sonderpreis für die originellste Arbeit erhielt Nolte für seine Untersuchungen zum Pflanzenschwund in der Gegend seines Wohnorts Laubach, die zeigen, dass rund 80 Prozent der Pflanzenarten in den letzten 130 Jahren seltener geworden oder ausgestorben sind. Möglich wurde das Projekt dank einer Doktorarbeit aus dem Jahr 1887, auf die Nolte vom Vorsitzenden des örtlichen Naturschutzbundes aufmerksam gemacht wurde und die ihn nachhaltig faszinierte. Damals war Nolte 17 Jahre alt.
Vier Jahre lang hat er bisher an seinem Thema geforscht. Und es sollen noch mehr werden. Inzwischen studiert der begeisterte Naturschützer Biologie an der Uni Gießen – und will seine Forschungsergebnisse in etwa zwei Jahren auch publizieren.