Ein langersehnter Schritt wird endlich Realität – bei den Eltern ausziehen, auf den oft zitierten eigenen Beinen stehen und nicht mehr abhängig sein. Doch plötzlich die erste eigene Wohnung zu finanzieren, ist gar nicht so einfach. Welche Kosten sollten berücksichtigt werden, an was muss gedacht werden?
Autorin: Monika Artinger
Besonders in den größten deutschen Städten sollte der Traum vom Wohnen in einer Singlewohnung gründlich geprüft werden. In München beträgt die Warmmiete im Durchschnitt 955 Euro für ein 40-Quadratmeter-Apartment. Doch auch in Berlin sieht es nicht viel besser aus: Mit 695 Euro ist die Warmmiete in der Hauptstadt zwar deutlich günstiger als in München, aber dennoch deutschlandweit am zweitteuersten. Unbedingt die monatlichen Fixkosten für eine Wohnung vor Unterzeichnung des Mietvertrags prüfen.
NEBENKOSTEN BEACHTEN
Außer der sogenannten Kaltmiete werden noch Nebenkosten fällig. Zu diesen Nebenkosten zählen die Betriebskosten (zum Beispiel für den Hausmeister, den Aufzug oder die Müllabfuhr, Kosten für Wasser) und die Heizkosten – erst dann kann man von der Warmmiete sprechen. Für die Heizkosten fällt auf Basis einer Verbrauchsschätzung ein monatlicher Abschlag an. Nach einem Jahr wird der tatsächliche Verbrauch ermittelt und mit der geleisteten Vorauszahlung verrechnet. Den Stromanbieter wählt der Mieter aus, die Stromkostenhöhe hängt vom individuellen Verbrauch ab.
Die Warmmiete sollte maximal 30 Prozent der monatlichen Gesamteinnahmen betragen. Falls das Budget zu knapp ist: Warum nicht in eine Wohngemeinschaft ziehen? In einer WG lassen sich Kaltmiete und Nebenkosten aufteilen und fallen dadurch weniger stark ins Gewicht. Und es bleibt mehr Geld fürs Leben übrig.
EIN PAAR FAKTEN
Berechnungsbeispiel Wohnung 1)
40 Quadratmeter, Ein- bis Zweizimmerwohnung, Berlin:
Durchschnittskosten je Quadratmeter 14,25 Euro,
Nebenkosten/Betriebskosten liegen bei 3,12 Euro pro Quadratmeter.
Kaltmiete 40 qm x 14,25 Euro 570,00 Euro
Nebenkosten 40 qm x 3,12 Euro 125,00 Euro
Die Warmmiete beträgt in diesem Fall 695,00 Euro monatlich.
1) Datenbasis für die Berechnung der Mieten in 68 ausgewählten deutschen Universitätsstädten waren auf immowelt.de inserierte Angebote mit einer Wohnfläche von bis zu 40 Quadratmetern und 1 bis 2 Zimmern. Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der im Jahr 2022 auf immowelt.de angebotenen Mietwohnungen wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Für die Berechnung der Warmmieten wurde ein mittlerer Quadratmeterpreis von 3,12 Euro für die Nebenkosten herangezogen. Dieser ergibt sich aus den Angaben in Exposés der auf immowelt.de inserierten Wohnungen.
monatliche Kosten
· Kaltmiete
· Betriebskosten
· Heizung
· Strom
· Internetanschluss/Handykosten
· Rundfunkbeitrag/Netflix-Abo
· Versicherungen
· Lebenshaltungskosten
einmalige Kosten
· Kaution (darf nicht mehr als drei Monatskaltmieten betragen)
· evtl. Ablöse: Übernahme der Küche oder Einrichtung vom Vormieter
· Wohnungseinrichtung
· Umzug
· Renovierung
Die 30-Prozent-Mietregel – Warmmiete
Die Warmmiete sollte nicht mehr als 30 Prozent der monatlichen Einnahmen betragen. Ist die Miete höher, bleibt sonst oft nicht genug Geld für Essen, Freizeit und Kleidung übrig.
Videotipp
Lara zieht aus, die neunteilige Serie der Verbraucherzentrale ist informativ.
Fotos: iStockphoto