„Das Glück ist im Menschen selbst versteckt“
Biyon Kattilathu, Glücksexperte, Motivationstrainer und Autor
Biyon Kattilathu hat über eine halbe Million Social-Media-Fans und ist Buchautor und Motivationstrainer, der in seinen Shows mit positiver Energie Menschen begeistert und inspiriert.
flin: Ihr Beruf ist es, Menschen glücklich zu machen. Was ist Ihr Geheimnis?
Kattilathu: Meine Shows sollen für die Zuschauer eine Reise zu sich selbst sein. Bei meinen Shows wird viel gelacht. Meine Devise ist: „Was vom Herzen kommt, erreicht auch Herzen – was hingehen von Köpfen kommt, erreicht auch Köpfe.“
Was fehlt den Menschen zu ihrem Glück?
Ich bin überzeugt davon, dass das Glück in den Menschen selbst liegt. Wer in seine Kindheit zurückblickt, stellt oft fest: Eigentlich habe ich das freie, leichte und glückliche Gefühl in mir. Mit dem Erwachsenwerden kommt jedoch eine Komponente hinzu, die verhindert, genau das zu spüren.
Was können wir selbst ändern, um glücklich zu sein?
Ein sehr großer Schlüssel ist Dankbarkeit. Menschen, die dankbar sind, sind auch glücklich. Ich habe für den Beginn und das Ende des Tages ein Ritual: Morgens unter der Dusche denke ich bewusst an Dinge, für die ich dankbar bin. Abends im Bett erinnere ich mich ebenfalls an drei Dinge, die an diesem Tag positiv waren. Danach schlafe ich mit einem ganz anderen Gefühl ein.
Neben dieser Morgen- und Abendroutine – was können wir im Laufe des Tages für unser Glück tun?
In der Gegenwart leben. Die meisten Menschen sind entweder vergangenheits- oder zukunftsorientiert. Ein typischer Gedanke: „Hätte ich das nur so oder so gemacht.“ Die wenigsten sind im Hier und Jetzt.
Warum ist die Gegenwart für das Glück so wichtig?
Das verdeutlicht das englische Wort present. Es bedeutet nicht nur Gegenwart, sondern auch Geschenk. Das ist ein deutliches Zeichen, denke ich, dass wir das Hier und Jetzt zum Geschenk machen sollten. Wir sollten uns bewusst machen: Der wichtigste Moment ist immer jetzt!
Geld oder ein toller Job: Finden wir das Glück im Außen?
Für diese Frage möchte ich auf eine Geschichte zurückgreifen: Vor vielen Jahrtausenden wollten die Götter das Glück vor den Menschen verstecken. Sie haben es auf dem Meeresgrund versteckt, doch die Menschen haben gelernt zu tauchen und haben es gefunden. Sie haben es auf einem Berg versteckt, doch die Menschen haben gelernt, die Berge zu erklimmen. Egal wo die Götter das Glück versteckt hatten, jedes Mal haben die Menschen es gefunden. Da haben die Götter das Glück im Menschen selbst versteckt. Die Menschen haben weitergesucht, überall, doch haben es nirgendwo gefunden. Dabei hätten sie nur nach innen schauen müssen.
Wie können wir unseren Alltag umgestalten, um glücklich zu sein?
Es sind kleine Dinge. Beispielsweise höre ich beim Autofahren kein Radio mehr, da ich dort etwas höre, das mich traurig oder nachdenklich stimmt. Stattdessen höre ich lieber Podcasts oder Musik, die mich glücklich macht. So komme ich mit einem positiveren Gefühl an meinem Ziel an.
Wie wichtig sind die Menschen in unserem Umfeld?
Die Menschen in unserem Umfeld spielen eine große Rolle. Es heißt, wir sind der Durchschnitt aus den fünf Menschen, mit denen wir die meiste Zeit verbringen. Sind drei dieser fünf Menschen negativ, kann es sein, dass wir auch negativ werden. Lästern drei von ihnen viel, erwischen auch wir uns früher oder später dabei. Es ist wichtig, sich zu reflektieren und zu erkennen, welche Menschen einem guttun.
Wie wichtig ist es, zu sich selbst zu stehen?
Mein Appell an alle ist: Seid authentisch, dann zieht ihr die für euch perfekten Menschen an. Verstelle ich mich, ziehe ich hingegen Personen an, die nicht zu meinen innersten Werten passen.
Haben Sie ein Lieblingszitat zum Thema Glück?
Mein Lieblingsspruch ist: „Manchmal gewinnt man, und manchmal lernt man.“ Er zeigt, dass wir nie verlieren, im schlimmsten Fall haben wir aus einer Erfahrung gelernt. Die wichtigste Frage zum Schluss:
Können wir unser Glück selbst in die Hand nehmen?
Ja! Denn Gefühle wie Glück sind nicht einfach da. Sie sind Resultate unserer Gedanken. Machen wir uns das bewusst, haben wir unser Glück selbst in der Hand. Jeder von uns kann bestimmen, wie er oder sie sich fühlt.
Foto: Privat