Die Loci-Methode: Gedächtnistraining leicht gemacht

Emma Alam aus Pakistan kann sich in 15 Minuten 410 unzusammenhängende Wörter merken. Dieser Erfolg hat es ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft. Das ist ein Rekord – aber könnten das auch Normalos schaffen? Viele Gedächtnisweltmeister nutzen die Loci-Methode. Was steht hinter dieser Methode und wie kann diese Technik eingesetzt werden?

Autorin: Monika Artinger

Das Gedächtnis trainieren

Die Loci-Methode nutzt die Assoziationsfähigkeit des Gehirns und ersetzt Begriffe durch Bilder in Verbindung mit einem Ort. Durch diese Methode kann sich das menschliche Gehirn die Begriffe besser einprägen. Für unser Gedächtnis ist das Abspeichern der Informationen dadurch einfacher. Gegenstände gedanklich in eine vertraute Umgebung zu legen, hilft uns dabei, Namen, Zahlen oder sogar große Datenmengen auswendig zu lernen. Zu diesem Schluss kommen aktuelle Studien sowie Forscher der Universität Wien und der niederländischen Radboud University.

Loci-Methode in der Praxis

Eine visuelle Gedächtnisroute auswählen, beispielsweise die tägliche Laufrunde durch den Park oder einen Gang durch die eigene Wohnung. Die Lernbegriffe in eine feste, unveränderliche Reihenfolge bringen. Wichtig ist der nächste Schritt: Aus dem Gedächtnisrouten-Ort und dem Lernbegriff wird jeweils ein Bild oder eine Geschichte. Klingt kompliziert? Einfach ausprobieren. Dazu eine kleine praktische Übung zur Planung einer Gedächtnisroute mit vier Wegpunkten sowie vier Lernbegriffen (sie­he unten). Das könnte wie folgt aussehen: Am grauen Briefkasten vor dem Wohnungseingang vorbeigehen, in die Wohnungsdie­le eintreten, kurz ins Arbeitszimmer laufen, dann hinaus auf die Terrasse. Augen zu, die Gedächtnisroute in Gedanken abgehen, so lange üben, bis die Reihenfolge sitzt.

Vier Lernbegriffe ausdenken, beispielsweise Fisch, Tomate, Rasenmäher und Krone, und in eine feste Reihenfolge bringen. Jetzt wird es kreativ: Die Orte/Wegpunkte der Gedächtnisroute werden mit den Begriffen verbunden. Je ungewöhnlicher und skurriler die Verknüpfung, desto einprägsamer: Ein großer, nasser Fisch springt aus dem Briefkasten, im Flur hüpfen knallrote Tomaten vor den weißen Türen, im Arbeitszimmer dröhnt der Rasenmäher auf dem Schreibtisch, und auf der Terrasse thront eine überdimensionale Krone. Gedächtnisweltmeister behaupten übrigens, dass 50 Wegpunkte und Begriffe für Normalos locker in einer Stunde zu schaffen seien. Alles eine Frage der Übung?

Praktische Übung

Ein hilfreiches Video zur Loci-Methode

Fotos: iStock

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