Bewerbungsvideo, Social-Media-Kanäle oder Videointerviews: Wer Bewerbungstrends nutzt, hat bessere Chancen auf einen neuen Job. Reden wir zukünftig mit Chatbots und werden von Robotern eingestellt?
Autorin: Monika Artinger
Video: Erst sieben Prozent der Jobsucher nutzen diese Möglichkeit. Aber 90 Prozent der Personaler würden sich ein Bewerbungsvideo ansehen. Tipp: Es sollte eine Maximallänge von zwei Minuten nicht überschreiten.
Bewerbungsanschreiben: Die Rolle des Anschreibens bleibt umstritten. Manche Unternehmen – beispielsweise die Deutsche Bahn – verzichten darauf, für andere spielt es aber weiterhin eine wichtige Rolle.
Bewerbungsfoto: Ist in Deutschland keine Pflicht, das ist im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) geregelt. Grundsätzlich müssen Jobsuchende weder ein Foto senden noch Angaben zu Alter, Nationalität oder Familienstand machen.
Social Media: Recruiter durchforsten Social-Media-Kanäle, um sich Bewerber genauer anzusehen, aber auch um geeignete Kandidaten zu finden. Aussagekräftige, professionelle Profile in den sozialen Medien – z. B. auf Xing oder LinkedIn – können die Chance auf eine Traumstelle verbessern.
CV-Parsing im Einsatz: Mithilfe spezieller Programme, sogenannten CV-Parsern, werden Informationen aus einem Lebenslauf auf spezielle Schlüsselbegriffe untersucht und sortiert. Wird der Lebenslauf vom CV-Parsing-Tool nicht als solcher erkannt, fällt er durch das Raster.
Videointerview: 72 Prozent der Unternehmen führen Bewerbungsgespräche per Videokonferenz. Sechs von zehn Unternehmen setzen auf Microsoft Teams. Eine Sonderform des Videointerviews ist das „zeitversetzte Videointerview“. Es gibt keinen direkten Gesprächspartner oder Austausch.
Blick in die Zukunft
- In 30 Minuten zum Job: Die Bewerbung der Zukunft ist mobil und unkompliziert, dauert weniger als 30 Minuten und bietet Chat-Funktionen für Fragen zum Job sowie Push-Nachrichten.
- Implantat im Nutzer: Ein Viertel der Top-1.000-Unternehmen und mehr als ein Drittel der IT-Unternehmen glauben, dass in zehn Jahren die mobilen Endgeräte zur Jobsuche und Bewerbung in die Nutzer implantiert sind.
- Alexa & Co. helfen: Drei von zehn Bewerbern glauben, dass sie in zehn Jahren mit einem Sprachassistenten, beispielsweise Alexa, OK Google oder Siri, nach Stellenanzeigen suchen werden.
- Künstliche Intelligenz scannt: KI im Videointerview: Algorithmen analysieren, was Bewerber sagen, wie sie sich ausdrücken. Sie scannen sogar Gesichtsausdrücke.
- Algorithmen auf Vormarsch: Robot Recruiting ist der Einsatz von Algorithmen, Programmen und künstlicher Intelligenz im Auswahlprozess. Aktuell sind sie noch die Ausnahme, doch planen mehr Unternehmen den Einsatz.
- Chatbots antworten
Human-Resources-Chatbots beantworten automatisiert Fragen von Kandidaten bspw. zur Karriere, zu offenen Stellen oder allgemein zum Unternehmen. Aktuell bieten aber nur 3,1 Prozent der Unternehmen HR-Chatbots an.
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