Schöner Wohnen: Kaufen statt mieten?

Eine eigene Wohnung? Ist in jungen Jahren ein Klotz am Bein. Das galt zumindest für viele Jahre. Doch wer heute in Ballungsgebieten lebt, sollte umdenken. Dort ist Wohnraum oft knapp – und die Mieten sind hoch. Häufig kann man für Raten in Miethöhe auch eine eigene Wohnung abbezahlen. Das bringt noch mehr Vorteile mit sich.

Text: Bettina Blass

Wenn die monatlichen Raten bei einer Tilgung von mindestens zwei Prozent nicht höher sind als die Mietzahlungen im gleichen Zeitraum, ist es darum sinnvoll, über Wohneigentum nachzudenken. Weil die Zinsen für einen Immobilienkredit noch sehr gering sind, ist das nicht unmöglich. Und bringt viele Vorteile mit sich:

  • Es gibt keinen Vermieter, der kündigen kann.
  • Die monatlichen Raten kann man beispielsweise auf 20 Jahre festschreiben. Während Mieter in dieser Zeit einige Mieterhöhungen bekommen können, ist eine Ratenerhöhung während der Zinsfestschreibungszeit nicht möglich.
  • Man spart mit den Ratenzahlungen ein eigenes Vermögen an. Selbst wenn die Immobilie bei einem Verkauf noch nicht ganz abbezahlt ist, gehört einem vom Verkaufspreis zumindest ein Teil, den man in eine andere Immobilie investieren kann. Wer Mieten zahlt, hat am Ende der Mietzeit nichts.

Die Krux mit den hohen Kaufpreisen

Trotz dieser Vorteile hat der Kauf einer Immobilie natürlich einen großen Nachteil: Nicht nur die Mieten sind kräftig gestiegen, auch die Kaufpreise. Und etwas Eigenanteil sollte man natürlich bereits mitbringen. Außerdem sind die Kaufnebenkosten beachtlich und müssen in die Kalkulation einbezogen werden. Das sind unter anderem die Ausgaben für den Eintrag ins Grundbuch, die Grundsteuer und eventuell Notarkosten. Wenn Sie noch nicht ausreichend Kapital angespart haben, gibt es zwei Möglichkeiten. Vielleicht müssen Sie beide kombinieren, um Wohnraum zu sichern:

  1. Sie halten Ausschau nach einer kleinen Wohnung, die eigentlich nicht den eigenen Ansprüchen genügt. Aber lieber eine eigene kleine Wohnung, die Sie sicher haben, als ständig Mieterhöhungen oder eine Eigenbedarfskündigung.
  2. Mit den Eltern oder Großeltern sprechen. Entweder unterstützen sie das Vorhaben finanziell. Oder sie geben einen Privatkredit zu günstigen Zinsen. Theoretisch können auch Ihre Eltern die Wohnung kaufen, und es wird festgehalten, dass es später auf das Erbe angerechnet wird. Alternativ kann auch über eine Schenkung oder ein vorgezogenes Erbe nachgedacht werden.

Wenn Sie Fragen zur Finanzierung haben oder auf der Suche nach einer passenden Wohnung sind, sprechen Sie doch einfach Ihren Sparkassenberater an.

Die Preise steigen

Ist die Wohnung irgendwann abbezahlt, wohnen Sie mietfrei und müssen nur Nebenkosten bezahlen. Wollen Sie eine andere Wohnung, können Sie die Immobilie verkaufen – oder vermieten. Vermieten Sie, dann haben Sie ein passives Einkommen. Und falls Sie verkaufen möchten, können Sie sich vermutlich so richtig freuen: Es ist nämlich eher unwahrscheinlich, dass ihr Wert bis dahin gesunken ist. Vielmehr steigen die Preise für Wohnungen nach wie vor in vielen Städten und Regionen. Während Mieter also jeden Monat nur bezahlen, am Ende aber mit leeren Händen dastehen, können Sie mit den monatlichen Zahlungen den Grundstock für ein Vermögen legen.

In Großstädten ist Wohnen teuer. Viele Vermieter nutzen diese Situation zu ihren Gunsten: Sie erhöhen die Mieten immer dann, wenn das rechtlich möglich ist, also entweder nach einer Modernisierung oder als Anpassung an die örtliche Vergleichsmiete. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) sieht zwar vor, dass die Miete innerhalb von drei Jahren nicht um mehr als 20 Prozent steigen darf. Aber eine Mieterhöhung zur Anpassung an die örtliche Vergleichsmiete ist in diesem Rahmen alle 15 Monate möglich. Noch schlimmer ist, wenn eine Kündigung wegen Eigenbedarfs im Briefkasten liegt. Denn auf die Schnelle eine neue Unterkunft zu bekommen, ist oft schwierig.

Fotos: iStockpoto

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