Über Geld spricht man doch!

Lange war das Einkommen ein Tabu-Thema und viele Arbeitsverträge fordern noch heute von ihren Mitarbeitern Verschwiegenheit. Doch woher sollen Arbeitnehmer wissen, ob sie fair bezahlt werden? Für Klarheit sorgen unterschiedliche Analysen.

Autorin: Sarah Lohmann

Die Frage, ob das eigene Einkommen passend zum Alter, dem Wohnort und dem ausgeübten Beruf genug ist, hat sich jeder schon einmal gestellt. Insbesondere Berufseinsteiger, die gerade aus dem Studium oder der Ausbildung kommen, liegen oft falsch, stufen sich selbst zu niedrig oder zu hoch ein. Licht ins Dunkel bringt der Gehaltsreport der Online-Jobplattform Stepstone für 2024, der auf 921.973 Vergütungsdaten verweist, die im Zeitraum Januar 2021 bis November 2023 erhoben wurden. Demzufolge verdient der Durchschnittsdeutsche 43.750 € im Jahr. Alle Bruttogehälter sind in dieser Analyse im Median (auch Zentral- oder Mittelwert genannt) angegeben – also dem Wert, der genau in der Mitte einer Datenreihe liegt, die der Größe nach geordnet ist. Das heißt: Extremwerte werden nicht mit einbezogen, wodurch die Aussagekraft höher ist als bei der sonst üblichen Angabe des Durchschnittseinkommens. Statistisch gesehen gleicht nämlich schon ein Millionengehalt viele geringere Gehälter aus. Dementsprechend beziehen wir uns in diesem Artikel ausschließlich auf den Median.

Mit den Jahren kommt das Geld

Nun zu den Gehälter-Fakten: Einer der wichtigsten Aspekte, der das Gehalt bestimmt, ist die Berufserfahrung. In jedem Beruf und jeder Branche wächst mit der Zeit das Einkommen, wie der Stepstone-Report verdeutlicht

Das lohnt sich!

Einfluss auf die tatsächliche Höhe des Gehalts nimmt außerdem der Abschluss. Böse Zungen behaupten zwar immer wieder, dass ein Studium heute kaum noch einen Unterschied mache, doch die Zahlen sprechen eine ganz andere Sprache: Arbeitnehmer, die ihr Studium an Hoch- oder Fachschule in der Tasche haben, kommen beispielsweise auf ein Mediangehalt in Höhe von 57.500 € brutto/jährlich. Die Kollegen ohne verdienen 16.500 € weniger pro Jahr.

Weniger ist nicht mehr

Eine weitere Faustregel, die sich aus der Gehaltsanalyse ableiten lässt: Große Unternehmen mit über 5.000 Mitarbeitern zahlen deutlich mehr als kleine. Wer in ganz kleinen Firmen mit bis zu 50 Angestellten beschäftigt ist, bekommt am wenigsten für seine Arbeit – im Median liegt das Jahresgehalt dort bei 38.500 € brutto. In großen Betrieben kommt man auf sage und schreibe 53.500 €. Das heißt aber keineswegs, dass diese Firmen per se schlecht sind – das geringere Gehalt gleichen sie oft  mit einem sehr guten Betriebsklima aus. Ein guter Draht zur Geschäftsführung, kurze Wege und schnelle Entscheidungsprozesse, flache Hierarchien, mehr Abwechslung im Arbeitsalltag sowie eine besser funktionierende Feedbackkultur können darüber hinaus die wesentlichen Vorteile kleinerer Unternehmen sein.

In Hamburg gibt’s mehr

Natürlich spielt auch der Wohnort beim Gehalt eine entscheidende Rolle. Der quirlige Fischmarkt, die Elbphilharmonie, die historische Speicherstadt – Hamburg hat viel zu bieten und platziert sich bei Bewertungen zur Lebensqualität immer wieder in der Top-Riege. Auch den Arbeitnehmern geht es im Bundesland Hamburg ziemlich gut – im Median werden 49.750 € brutto jährlich gezahlt. Auf dem zweiten Platz rangiert Baden-Württemberg und den dritten Platz belegt Hessen. Das Mittelfeld besetzt Berlin, das Saarland und Rheinland-Pfalz.

Osten vs. Westen

Am unteren Ende der Skala stehen die fünf ostdeutschen Bundesländer: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Selbst über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist das Gefälle zwischen West- und Ostdeutschland bei den Gehältern deutlich sichtbar. Laut dem Report liegt der Gap bei 17 Prozent. Während der Mittelwert für alle Beschäftigten in Westdeutschland bei 45.000 € liegt, bekommen die Arbeitnehmer im Osten mit 37.250 € deutlich weniger.

Ein Bild, das sich beim Vergleich der Landeshauptstädte fortsetzt: Stuttgart hat die Nase vorn, gleich auf dem zweiten Platz folgt die bayerische Metropole München, Platz drei belegen die Wiesbadener und Platz vier geht an Düsseldorf. Am unteren Ende der Liste stehen mit den niedrigsten Gehältern die Städte Potsdam, Dresden, Erfurt und Schwerin.

Grundsätzlich ist das Einkommen in Großstädten höher als auf dem Land – wegen der höheren Lebenserhaltungskosten. Der Schuh drückt dabei ganz besonders bei den Wohnkosten. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) aus 2023 ergab, dass das Leben in München am teuersten ist, auf Platz zwei der höchsten Kosten steht Frankfurt, Platz drei geht an Stuttgart. Günstiger wird’s im Osten: am wenigsten Geld benötigen Menschen im sächsischen Vogtlandkreis, wo die Mietpreise ganze 32 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt liegen. Ebenso preiswert präsentiert sich das Wohnen im thüringischen Greiz und in Görlitz.

Gut, besser, am besten

Nicht nur Ort, Berufserfahrung, Beschäftigungsumfang oder der Abschluss entscheiden über das Gehalt, sondern auch die Branche, in der gearbeitet wird. Der Bankensektor ist die bestbezahlte Branche in Deutschland, Schlusslicht mit dem niedrigsten Einkommen ist hingegen das Hotel- und Gastgewerbe.

 

Wer noch mehr Infos sucht, wird in den sozialen Netzwerken fündig: „gehaltindeutschland“ zeigt auf Instagram und Tik Tok beispielsweise regelmäßig echte, selbstverständlich anonymisierte Gehaltsabrechnungen. Einen individuell zugeschnittenen Vergleich mit Einblick in die allgemeinübliche Vergütung passend zum Job und der jeweiligen Branche, gibt es unter anderem hier.

Fotos: istock

 

 

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