Ladesäule, lebst du noch? Wann sich ein E-Auto wirklich lohnt

Eine morgenmuffelige Ladesäule und eine wundersame Reichweitenanzeige. Um etwas für das Klima zu tun, habe ich mir ein gebrauchtes E-Auto gekauft. Warum es (trotzdem) eine gute Entscheidung war? Ein Erste-Hilfe-Guide für alle Newbies in der E-Auto-Welt.

Autorin: Lena Kube

„Lohnt sich ein E-Auto wirklich?“ werde ich gefragt, seitdem ein rotes Elektroauto meinen Fuhrpark aus Damenfahrrad und Inline-Skates erweitert. Eine seltsame Frage. Fürs Klima und meinen persönlichen CO2-Fußabdruck lohnt es sich auf jeden Fall. Studien wie die des Umweltbundesamtes zeigen das eindeutig. Ob es alltags- oder gar urlaubstauglich ist, ist individuell, und deshalb antworte ich meist: „Kommt darauf an.“ Aber worauf eigentlich?

Worauf achten beim E-Auto kaufen?

Wäre der Elektroauto-Kauf ein Lottospiel, wäre die Reichweite wohl die Superzahl. „NEFZ, WTLP, … WTF?!“  Bei den technischen Details zur Reichweite stehen E-Auto-Neulinge oft ratlos vor einem Abkürzungsverzeichnis, denn es gibt verschiedene Reichweitenangaben. Der ADAC erklärt die Unterschiede. Wer sich ein neues E-Auto kauft, sollte auf die WTLP-Reichweite schauen. Das ist ein Reichweitentest, der einen Mix aus Autobahn, Landstraße und Stadtverkehr simuliert und deshalb ziemlich realistische Reichweitenangaben macht.

Beim Gebrauchtwagenkauf gibts zusätzlich zur Reichweiten-Superzahl noch eine Geheimzahl. Den SoH-Wert! Der „State of Health“ gibt in Prozentpunkten an, wie es um die Batteriegesundheit steht.

Mein gebraucht gekauftes E-Auto hielt nach all der Reichweiten-Rechnerei eine Überraschung parat. Macht die Kilometeranzeige da Späße mit mir? Nein! Da ich scheinbar einen schonenden Fahrstil habe, trägt mich mein E-Auto statt den errechneten 216 Kilometern sogar 256 Kilometer weit.

Wie lade ich mein E-Auto auf?

Wer keine eigene Ladestation am Haus hat, findet sich schnell in einem Ladesäulen-Flickenteppich wieder. Je nach Betreiber der Ladestation lässt sie sich oft nur mit spezieller Lade-App oder Ladekarte nutzen. Ein totales Bezahl-Wirrwar. Aber das Ladesäulen-Mosaik wird besser werden. Die EU hat geregelt, dass alle neu errichteten Ladestationen das unkomplizierte Bezahlen mit Kredit- oder Girokarte erlauben müssen. Auch die Sparkassen betreiben ein E-Auto-Ladenetz  und 2025 soll der 1.500 Ladepunkt eröffnet werden.

Wie teuer ist das Tanken eines E-Autos?

Auf Autokilometer umgerechnet ist Strom deutlich günstiger als Benzin. Eine kleine Mathestunde mit den aktuellen Energie-Durchschnittspreisen (März 2025) zeigt: Mit meinem E-Auto zahle ich 5,95 Euro je 100 Kilomater. Würde ich Super-Benzin tanken, wären es etwa 10,92 Euro. In Realität entscheiden zwar die Landesäulenbetreiber über den Strompreis, aber die Faustregel ist: Wer sein E-Auto klug lädt, kommt halb so teuer davon.

Für Sparfüchse zwei Hinweise zum Schluss: Mit meinem E-Auto bin ich von der KfZ-Steuer befreit und spare rund 150 Euro im Jahr. Zudem kann am Emissionshandel teilnehmen und meine klimafreundliche Mobilität als Zertifikat (THG-Quote) an ein Mineralölunternehmen verkaufen. Die THG-Prämie beträgt für das Jahr 2025 etwa 100 Euro.

 

Bilder: Lena Kube

Quellen: Analyse der Umweltbilanz von Kraftfahrzeugen, Umweltbundesamt und ifeu-Institut Heidelberg, 2024. Verordnung zur Anrechnung von Upstream-Emissionsminderungen auf die Treibhausgasquote, Bundesministerium für Justiz

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